Erneuerbare Energien im Netz
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende. 2015 trugen die erneuerbaren Energien bereits 33 Prozent zur Stromerzeugung in Deutschland bei – bis 2040 soll der Anteil auf 65 Prozent weiter steigen.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Den gesetzlichen Rahmen für den Ausbau der erneuerbaren Energien bildet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Zum einen regelt es die vorrangige Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse in das Stromnetz. Zum anderen legt das Gesetz die finanzielle Förderung der erneuerbaren Energien fest. Damit soll ein wirtschaftlicher Betrieb regenerativer Erzeugungsanlagen ermöglicht werden.
Für die Vermarktung des Stroms aus EEG-Anlagen gibt es unterschiedliche Kanäle. So können Betreiber den Strom beispielsweise direkt an einen Abnehmer verkaufen (Direktvermarktung). In den meisten Fällen speisen EEG-Anlagen jedoch ihren Strom ins Verteil- oder Übertragungsnetz ein. Die Betreiber der Anlagen erhalten dafür eine garantierte Einspeisevergütung. Die Übertragungsnetzbetreiber sind dazu verpflichtet, diesen Strom an der Strombörse zu vermarkten. Die Differenz zwischen der Vergütung und dem am Strommarkt erzielten Preis wird über die EEG-Umlage ausgeglichen. Für diese Abrechnung und den deutschlandweiten Ausgleich der Kosten zwischen den Regelzonen sind Amprion und die anderen Übertragungsnetzbetreiber verantwortlich.
Netzausbau für die Energiewende
Die Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom bringt Herausforderungen für Amprion mit sich. Immer größere und wetterabhängig stark schwankende Strommengen muss unser Netz transportieren. Denn ein großer Teil der regenerativen Energien wird nicht dort erzeugt, wo er benötigt wird – sondern dort, wo der Wind weht oder die Sonne scheint. Lastferne Erzeugung nennen Experten diesen Zusammenhang. Die Aufgabe der Netz- und Systemführung, Erzeugung und Verbrauch im Gleichgewicht zu halten, wird daher immer anspruchsvoller.
Amprion begegnet diesen Herausforderungen mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. Bis 2025 werden wir auf rund 6.800 Kilometern Leitungen verstärken oder neu bauen. So erhöhen wir die Übertragungsleistung und Flexibilität unseres Netzes. Parallel dazu blicken wir auch über den Tellerrand der eigenen Regelzone. Gemeinsam mit unseren Partnern in Deutschland und Europa entwickeln wir das europäische Übertragungsnetz weiter, etwa mit dem europäischen Netzentwicklungsplan für die kommenden zehn Jahre (Ten Year Network Development Plan) und dem europäischen Netzplanungsprojekt eHighway2050. Zudem treiben wir neue Technologien voran – von den neuen Gleichstromleitungen A-Nord, Ultranet sowie den Offshore-Netzanbindungssystemen mit ihren leistungsfähigen Konvertern über Anlagen zur Blindleistungskompensation bis zum neuen Netzleitsystem für unsere Systemführung in Brauweiler. Unser Ziel ist es, auch künftig die steigenden Strommengen aus erneuerbaren Energien zu transportieren und zugleich die Stabilität und Zuverlässigkeit unseres Übertragungsnetzes zu gewährleisten.