Instrumentenkasten der Systemführung

Eine kreisförmige Infografik zeigt verschiedene Mechanismen zur Bereitstellung von Regelenergie im Stromnetz. In der Mitte befindet sich ein Symbol mit einem Bildschirm, auf dem Diagrammbalken zu sehen sind, sowie zwei stilisierte Personen. Um dieses zentrale Symbol herum sind fünf Segmente angeordnet, die verschiedene Arten der Reservekapazität darstellen:
Primärregelleistung (links oben, grün): Ein Tachometer zeigt „30 s“ an, mit der Beschreibung „Einsatz innerhalb von 30 Sekunden“.
Sekundärregelleistung (oben, türkis): Ein Tachometer zeigt „5 min“ an, mit der Beschreibung „Einsatz innerhalb von 5 Minuten“.
Minutenreserve (rechts oben, blau): Ein Tachometer zeigt „15 min“ an, mit der Beschreibung „Einsatz innerhalb von 15 Minuten“.
Kurzfristige Börsengeschäfte (unten rechts, lila): Ein Balkendiagramm-Symbol repräsentiert den kurzfristigen Energiehandel.
Notreserven bei anderen Netzbetreibern (unten links, lila): Ein Symbol mit einer Fabrik und einem Stromstecker steht für Reservekapazitäten bei anderen Netzbetreibern.

Verschiedene Arten der Regelenergie

Um Schwankungen auszugleichen und die Netzfrequenz im europäischen Verbundnetz immer möglichst nah am Sollwert von 50 Hertz zu halten, verfügen unsere Schaltingenieure in Brauweiler über einen gut gefüllten Instrumentenkasten. Schon bei einer Abweichung von 0,01 Hertz greifen Maßnahmen wie Primär- und Sekundärregelleistung sowie die Minutenreserve – verschiedene Arten der sogenannten Regelenergie, mit deren Hilfe sich die Netzfrequenz schnell und gezielt regeln lässt. Dahinter verbergen sich flexible Kraftwerke, die wahlweise binnen 30 Sekunden, fünf oder 15 Minuten ihre Einspeisung erhöhen oder senken können. Mit diesen Kraftwerken haben Amprion und andere Übertragungsnetzbetreiber vereinbart, dass sie ständig einsatzbereit sind.

Redispatch

Erzeugen regenerative Kraftwerke umgekehrt etwa an besonders sonnigen oder windreichen Tagen zu viel Energie, kann Amprion auch gezielt in die vereinbarten Fahrpläne eingreifen. Die Schaltingenieure können dann konventionelle Kraftwerke, aber auch Wind- und Solaranlagen herunterregeln oder an anderer Stelle die Einspeisung erhöhen. Dieses Instrument wird Redispatch genannt und schützt Leitungsabschnitte vor Überlastung. Für erneuerbare Energien gilt jedoch ein Einspeisevorrang – das Herunterregeln regenerativer Kraftwerke dient daher nur als letzte Maßnahme. Für die damit verbundenen Kosten erhalten die Kraftwerksbetreiber einen finanziellen Ausgleich.