Wie wirken Erdkabel auf die Bodeneigenschaften?
Amprion und der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia haben im November 2020 die erste direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien in Betrieb genommen: ALEGrO. An dieser Erdkabeltrasse mit Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) untersuchen Bodenkunde-Expert*innen seit April 2022, wie sich das Kabel im Regelbetrieb auf den Boden auswirkt.
Zwischen Oberzier und Aachen haben sie dazu an vier Standorten Messstellen eingerichtet. Pro Standort sind 32 Temperatur- und 12 Feuchtesonden in den Boden oberhalb des Kabels eingebracht worden. Hinzu kommen 16 Temperatur- sowie zwölf Feuchtesonden in einem direkt angrenzenden, unbeeinflussten Kontrollbereich in unterschiedlichen Tiefen von 20 Zentimeter bis maximal 1,20 Meter. An den Sonden werden die Temperatur und der Feuchtestatus im Boden stündlich gemessen und durch umfassende bodenkundliche Untersuchungen ergänzt. So kann Amprion die Auswirkungen dieser Kabelanlage und der Verlustwärme durch den Stromtransport auf den Boden sowie auf die landwirtschaftlichen Erträge für künftige Projekte noch genauer prognostizieren. Die Ergebnisse des Monitorings sind insbesondere für Landwirt*innen interessant, die Böden im Bereich künftiger Erdkabelverbindungen bewirtschaften.