Unsere Verantwortung geht über Deutschland hinaus: Wir verbinden Europa, indem wir das Übertragungsnetz zu den Nachbarländern hin ausbauen. Wir helfen, das europäische Verbundnetz sicher und effizient zu betreiben. Und wir entwickeln mit Partnern den europäischen Binnenmarkt für Strom weiter.

Amprion engagiert sich in besonderer Weise für einen effizienten Energietransport in Europa. Die Mitarbeiter der Systemführung in Brauweiler koordinieren die Stromflüsse zwischen den nationalen Stromnetzen im nördlichen Teil des europäischen Verbundnetzes.

Die Stromversorgung in Europa hat sich in den vergangenen 25 Jahren stark verändert. Aus den nationalen Stromnetzen entwickelt sich Schritt für Schritt ein engmaschiges Verbundnetz, das den in Kraftwerken erzeugten und an Börsen gehandelten Strom europaweit transportiert. Amprion stellt dafür sein Übertragungsnetz als physische Plattform zur Verfügung. Um diesen Energieaustausch wirkungsvoll zu koordinieren, ist Amprion indirekt an der europäischen Strombörse EPEX SPOT in Paris beteiligt, darüber hinaus am Luxemburger „Joint Allocation Office“ – einer Auktionsplattform, die langfristig Übertragungskapazitäten für den Stromhandel bereitstellt. Darüber hinaus sorgt das Unternehmen dafür, dass dieses System aus Stromhandel und Verbundnetz effizient funktioniert. Die Mitarbeiter der Systemführung von Amprion kümmern sich darum und koordinieren die Stromflüsse zwischen nationalen Stromnetzen im nördlichen Teil des europäischen Verbundnetzes. Dieser „Nordblock“ reicht von den Niederlanden im Nordwesten bis nach Rumänien im Südosten Europas.

Die Stromversorgung in Europa steht vor großen Herausforderungen: Immer mehr Strom stammt aus erneuerbaren Energien, deren Einspeisung tageszeit- und wetterbedingt stark schwankt. Darüber hinaus steigen die an den Börsen gehandelten Strommengen und der Austausch elektrischer Energie über die Landesgrenzen. Das macht die Systemführung zu einer immer anspruchsvolleren Aufgabe. „Als überzeugte Europäer wollen wir das Verbundnetz noch leistungsstärker machen und den europäischen Binnenmarkt für Strom weiterentwickeln“, sagt Joachim Vanzetta, Leiter Systemführung bei Amprion. Etwa unter dem Dach des „Verbands der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber“ oder der internationalen Konferenz zur Weiterentwicklung von Höchstspannungsnetzen in Paris.

Die Aufgabe von Amprion ist und bleibt, das eigene Netz sicher und stabil zu betreiben. Dafür ist es nötig, die Stromnetze der europäischen Nachbarn mit in den Blick zu nehmen. Das entsprechende „Beobachtungsgebiet“ umfasst unter anderem die Benelux-Staaten, Teile des französischen Netzes, die Schweiz und Norditalien. Die Mitarbeiter der Systemführung von Amprion erkennen kritische Netzsituationen frühzeitig und können auf drohende Engpässe reagieren, indem sie sich mit den Kollegen jenseits der Grenzen abstimmen. Dazu tragen auch internationale Kooperationen bei: So hilft die in München ansässige und von zwölf europäischen Netzbetreibern gegründete und betriebene „TSO Security Cooperation“ dabei, Netzsituationen grenzüberschreitend zu analysieren und für den Stromhandel verfügbare Übertragungskapazitäten zu berechnen. Damit der Strom europaweit immer dort ankommt, wo er gebraucht wird.

Interkonnektoren

Amprion verbindet Strommärkte über Grenzen hinweg

Amprion-Niederlande

Die neue Leitung von Wesel nach Doetinchem ist im September 2018 in Betrieb gegangen und hat die Anzahl der Interkonnektoren auf vier erhöht. Drei liegen in der Verantwortung von Amprion.

Amprion-Belgien

ALEGrO, die erste Strombrücke zwischen Deutschland und Belgien, soll 2020 in Betrieb gehen. Vorüberlegungen für eine zweite Verbindung laufen derzeit.

Amprion-Luxemburg

Zwei grenzüberschreitende Leitungen verbinden das Amprion-Netz mit Luxemburg. Die Übertragungskapazität des Interkonnektors von Heisdorf nach Niederstedem soll künftig erhöht werden.

Amprion-Frankreich

Heute gibt es bereits zwei grenzüberschreitende Leitungen zwischen der Regelzone von Amprion und Frankreich. Die bestehende Verbindung von Vigy nach Uchtelfangen soll künftig verstärkt werden.

Amprion-Schweiz

Drei Interkonnektoren verbinden heute das Amprion-Netz mit der Schweiz. Die Leitung von Beznau nach Tiengen soll künftig ausgebaut werden.

Amprion-Österreich

Heute überqueren drei Leitungen die Grenze zwischen der Regelzone von Amprion und Österreich. Die Interkonnektoren zwischen Bürs und Vöhringen sowie zwischen Westtirol und Leupolz sollen künftig verstärkt werden.


Europa wächst auch im Energiebereich zusammen. Wir bei Amprion bauen grenzüberschreitende Leitungen – sogenannte Interkonnektoren –, um unser Stromnetz enger mit unseren europäischen Nachbarn zu verbinden. 2018 ist von Wesel nach Doetinchem eine neue Strombrücke in Betrieb gegangen. Interkonnektoren wie dieser sollen die Netze sicherer und den Strom in Europa insgesamt billiger machen. Muss beispielsweise ein Kraftwerk in Deutschland ungeplant vom Netz gehen, können andere Erzeuger in Europa den benötigten Strom über Interkonnektoren liefern. Zudem kann der international verfügbare Strom durch die grenzüberschreitenden Verbindungen europaweit transportiert und gehandelt werden.

Entso-E

  • Amprion entwickelt das europäische Stromnetz weiter

Als Mitglied im „Verband der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber“ (ENTSO-E) arbeitet Amprion daran, das europäische Verbundnetz leistungs­fähiger zu machen. ENTSO-E repräsentiert 42 Übertragungsnetzbetreiber aus 34 Ländern. Sie umfassen fünf über Gleichstrom miteinander verbundene Synchrongebiete. Das größte ist das kontinentaleuropäische Verbundnetz, zu dem das Amprion-Netz zählt. Die Mitglieder definieren Regeln für den Netzbetrieb, den Strommarkt, legen Sicherheitsstandards fest und veröffentlichen regelmäßig Zehnjahrespläne zur Netzentwicklung. Diese zeigen auf, welche neuen Stromverbindungen europaweit künftig benötigt werden.


Text: Volker Göttsche