DolWin4 und BorWin4 heißen zwei Netzanbindungssysteme, die künftig Strom von Nordsee-Windparks ins Netz einspeisen. Dafür unterquert Amprion die Insel Norderney und Abschnitte im Küsten- und Wattenmeer, an Land verlaufen die Erdkabel bis nach Lingen an der Ems. Welche Maßnahmen der Übertragungsnetzbetreiber plant, bis DolWin4 und BorWin4 den Betrieb aufnehmen, zeigen Film und Zeitstrahl.
Das Projekt im Zeitstrahl
![Zeitstrahl-Bild 1 von4. Weißer Text auf zweifarbigem Hintergrund in fuchsia und cyan mit folgendem Text:
2018/2019: Beginn der Planungsphase
Amprion beginnt mit der Planung für die Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4. Dabei legt der Übertragungsnetzbetreiber unter anderem fest, wo der Trassenkorridor für die Stromkabel verläuft: Der sogenannte „Norderney-II-Korridor“ unterquert dabei auch die Insel Norderney. Insgesamt kommt DolWin4 auf eine Trassenlänge von 215 Kilometern, etwa 60 Kilometer davon verlaufen auf See. BorWin4 ist rund 280 Kilometer lang, etwa 125 Kilometer davon auf See.
2021: Planfeststellungsverfahren mit Umweltprüfung
Die Planfeststellungsverfahren für die Bauarbeiten der Kabeltrasse von DolWin4 und BorWin4 im Abschnitt Küstenmeer beginnen. Dafür prüfen Behörden nach gesetzlich festgelegten Kriterien, wie sich das Bauvorhaben auf die Umwelt auswirkt. Sie berücksichtigen dabei Schutzgüter wie Natur, Landschaft und Tiere sowie den Menschen und seine Gesundheit. Amprion möchte dabei so wenig wie möglich auf die Natur einwirken und ergreift gegebenenfalls Maßnahmen. Nach erfolgreicher Prüfung erhält Amprion im Dezember den Planfeststellungsbeschluss für den Bauabschnitt im Küstenmeer. Anschließend folgt die konkrete Planung für den Start der Bauarbeiten im Sommer 2022.](/Bilder/Netzjournal/2022/DolWin4-und-BorWin4-Norderney-Film-2/DolWin4-BorWin4_Zeitstrahl_01_992x608.jpg)
![Zeitstrahl-Bild 2 von4. Weißer Text auf zweifarbigem Hintergrund in petrol und blau:
2022: Erste Horizontalbohrung auf Norderney
Die Baustelle auf Norderney richtet Amprion bereits Anfang des Jahres ein. Die ersten Bauarbeiten finden aufgrund des Natur- und Küstenschutzes im sogenannten Bauzeitenfenster vom 15. Juli bis zum 30. September statt. Nach dem Spatenstich am 18. Juli folgt die Pilotbohrung für die erste Horizontalbohrung von der Inselmitte in Richtung Nordstrand. Anschließend zieht Amprion die Kabelschutzrohre in den Bohrkanal ein.
2023: Zweite Horizontalbohrung auf Norderney
In diesem Jahr folgt die zweite Horizontalbohrung, um Norderney zu unterqueren. Sie führt von der Inselmitte in Richtung Süden ins Wattenmeer. Auch dafür gilt das vorgeschriebene Bauzeitenfenster im Sommer. Um mit den Tiefbauarbeiten für die Stromtrasse an Land beginnen zu können, bittet Amprion die Grundstückseigentümer*innen um Freigabe. Neben deren Belangen ist beim Kabeltiefbau auch der Natur- und Artenschutz wichtig.](/Bilder/Netzjournal/2022/DolWin4-und-BorWin4-Norderney-Film-2/DolWin4-BorWin4_Zeitstrahl_02_992x608.jpg)
![Zeitstrahl-Bild 3 von4. Weißer Text auf fuchsia- bzw. auf petrolfarbenem Hintergrund::
2024: Kabeltiefbau an Land
In Hilgenriedersiel an der ostfriesischen Nordseeküste führt Amprion 2024 die dritte Horizontalbohrung vom Festland in das Wattenmeer durch. Zeitgleich startet der Kabeltiefbau an Land. Die Trassen verlaufen im Landabschnitt Nord bis Emden, parallel zur Trasse der Stromverbindung A-Nord von Emden bis Wietmarschen und im Landabschnitt Süd von Wietmarschen bis Lingen. Amprion arbeitet in den Projekten mit Gleichstromtechnik. Sie eignet sich besonders gut, um große Mengen Strom über lange Strecken verlustarm zu transportieren.
2025 bis 2027: Einzug der Gleichstromkabel
Auf Norderney, in den Landabschnitten sowie auf See werden nach und nach die Stromkabel in die Kabelschutzrohre eingezogen beziehungsweise direkt in den Meeresboden eingebracht. Damit Gleichstrom durch die Kabel fließen kann, installiert Amprion Konverterplattformen in der Nähe der Nordsee-Windparks. Denn die Windkraftanlagen selbst erzeugen Wechselstrom, den die Konverter in Gleichstrom umwandeln. An Land wird der Gleichstrom wieder in Wechselstrom umgewandelt, um ihn ins Netz einspeisen zu können. Dafür errichtet Amprion zwei Konverterstationen in unmittelbarer Nähe der Lingener Umspannanlage.](/Bilder/Netzjournal/2022/DolWin4-und-BorWin4-Norderney-Film-2/DolWin4-BorWin4_Zeitstrahl_03_992x608.jpg)
![Zeitstrahl-Bild 4 von4. Auf blauem Hintergrund ist rechts der grafische Umriss Deutschlands zu sehen mit zwei Windrädern im Norden vor der Küste und einem Konverter im Nordwesten. Fuchsia-Farbene Pfeile zeigen den Weg des Stroms von den Offshorewindparks zum Konverter und weite in den Süden Deutschlands. Links der Grafik steht weißer Text:
2028
Inbetriebnahme der Netzanbindungssysteme
Die Offshore-Anbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehen in Betrieb. Sie können jeweils eine Leistung von 900 Megawatt übertragen. Die Stromtrassen verlaufen nach Lingen ins südliche Emsland zur Amprion-Umspannanlage Hanekenfähr. Wenn das Kernkraftwerk Emsland 2023 vom Netz geht, werden Übertragungskapazitäten in Höhe von 1,4 Gigawatt frei. Amprion nutzt sie, um den Windstrom zu den Verbraucher*innen im Westen und Süden Deutschlands zu transportieren.](/Bilder/Netzjournal/2022/DolWin4-und-BorWin4-Norderney-Film-2/DolWin4-BorWin4_Zeitstrahl_04_992x608.jpg)
Weitere Infos über die beiden Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 finden Sie auf unserer Offshore-Webseite.