Konverter und Konverterstationen

Die schematische Darstellung zeigt die Übertragung von elektrischer Energie über eine HGÜ-Verbindung (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung).
Auf der linken Seite ist ein "Höchstspannungsnetz" dargestellt, symbolisiert durch einen Hochspannungsmast mit mehreren Leitungen. Diese Wechselstromleitungen (AC) führen zu einem blauen, würfelförmigen Gebäude, das als "Konverter AC/DC Umwandlung" gekennzeichnet ist. Hier wird der Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt.
Von diesem Konverter führt ein dickes, violett gepunktetes "Gleichstromkabel (DC)" unterirdisch zu einem weiteren blauen, würfelförmigen Gebäude auf der rechten Seite. Dieser Konverter wandelt den Gleichstrom wieder in Wechselstrom um ("Konverter DC/AC Umwandlung", nicht explizit beschriftet, aber analog zur linken Seite).
Vom rechten Konverter führen hellblaue Wechselstromleitungen zu einer "Umspannanlage", die ebenfalls durch einen Hochspannungsmast mit mehreren Leitungen symbolisiert wird. Dieser Mast ist mit dem "Wechselstrom-anschluss (AC)" verbunden.

Ein Konverter steht an den Verbindungspunkten von Gleich- und Wechselstromleitungen. Er vereint zwei Funktionen: Wie das Netzteil eines Laptops wandelt er Wechsel- in Gleichstrom um. Außerdem kann er Gleich- wieder zurück in Wechselstrom umwandeln und diesen dann ins Übertragungsnetz einspeisen. Weil die Bauteile eines Konverters und die zugehörige Steuerungselektronik vor Wind und Wetter geschützt werden müssen, wird diese Anlage in einer Halle aufgebaut: Auf der einen Seite der Konverterhalle fließt Gleichstrom, auf der anderen Seite Wechselstrom. Auf der Wechselstromseite sorgen Transformatoren für die Anpassung an das 380-Kilovolt-Netz.

Die vier Funktionsblöcke einer Konverterstation

Der Aufbau einer Konverterstation mit Anlagenportalen, Seil- und Rohrverbindungen sowie Transformatoren ähnelt einer Umspannanlage. Zur gesamten Anlage einer Konverterstation gehören insgesamt vier Funktionsblöcke:

1. Wechselstromanschluss

Der Wechselstromanschluss verbindet die gesamte Konverterstation über eine Umspannanlage mit der dorthin führenden Wechselstromleitung.

2. Umrichter bzw. Konverter

Kernelement ist die Umrichteranlage in der Konverterhalle. Hier findet die Umwandlung von Wechsel- zu Gleichstrom oder umgekehrt statt. Ein Umrichter besteht aus einer Schaltung aus Transistoren, Dioden, Kondensatoren und Spulen. Um Strom umzuwandeln, werden die Transistoren nach genau berechneten Mustern wechselweise ein- und ausgeschaltet.

Die eingesetzten Transistoren und Dioden sind elektronische Leistungshalbleiter, die sich während des Betriebs erhitzen. Um sie zu kühlen, werden sie auf Aluminium-Bleche montiert, die von Kühlwasser umströmt werden. Das erwärmte Wasser wird in einem geschlossenen Kreislauf durch die außen montierten Kühlaggregate abgekühlt.

3. Transformatoren

Der Umrichter wird über einen Transformator mit dem Wechselstromanschluss verbunden. Der Transformator passt die Netzspannung an die erforderliche Eingangsspannung des Umrichters an.

4. Gleichstromanschluss

Der Gleichstromanschluss verbindet die Konverterstation mit der Gleichstromleitung (Freileitung oder Kabel), die zur anderen Konverterstation führt.