Sicherheitsinitiativen
Im Zuge der Energiewende steigt die Anzahl von Windkraft- und Solaranlagen, die wetterabhängig stark schwankende Strommengen erzeugen. Oft müssen diese über weite Strecken transportiert werden. Hinzu kommt der grenzüberschreitende Stromhandel , der das Netz zusätzlich belastet. So wird es immer anspruchsvoller, Stromerzeugung und Stromverbrauch im Gleichgewicht und das Übertragungsnetz stabil zu halten.
Das Security Service Centre (SSC) in Rommerskirchen
Eine Antwort auf diese steigenden Herausforderungen ist das Security Service Centre (SSC) in Rommerskirchen bei Köln. Dabei handelt es sich um eine Kooperation zwischen Amprion sowie der TenneT Niederlande und TenneT Deutschland. Das SSC nahm Anfang 2009 den Betrieb auf und ist Europas erstes Sicherheitszentrum dieser Art. Ein internationales Expertenteam trägt dazu bei, die Systemsicherheit der Höchstspannungsnetze in Deutschland und den Niederlanden zu analysieren – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.
Die Mitarbeiter des SSC liefern den Übertragungsnetzbetreibern überregionale, stundengenaue Prognosen, wie viel Strom aus erneuerbaren Energien und konventionellen Kraftwerken am Folgetag eingespeist wird. Zudem ermitteln sie sowohl verfügbare Übertragungskapazitäten zu international benachbarten TSO als auch Engpässe im Übertragungsnetz und geben auf dieser Basis Empfehlungen an die Systemführungen von Amprion und TenneT. Diese Analysen schaffen eine wichtige Voraussetzung, um die erneuerbaren Energien besser einbinden und zugleich das Netz stabil betreiben zu können.
Die TSO Security Cooperation (TSC) in München
Neben dem SSC koordiniert seit Ende 2009 die TSO Security Cooperation (TSC) mit Sitz in München die Sicherheit der Stromnetze in Mitteleuropa. Dabei arbeitet Amprion mit zwölf weiteren Übertragungsnetzbetreibern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, Tschechien sowie aus Slowenien, Kroatien, Polen und Ungarn zusammen. Über das TSC können die einzelnen Netzbetreiber ihre Arbeit besser koordinieren. Dabei nutzen sie eine gemeinsame, von Amprion wesentlich mitgestaltete IT-Plattform und ein Informationssystem, das Daten zur Netzsituation für jeden Prognosezeitpunkt bereitstellt. Auf dieser Basis führt das TSC die Daten aus den einzelnen Netzen zusammen und erstellt daraus Kapazitätsvoraussagen und Netzsicherheitsberechnungen.