Bau der Konverterstation in Osterath genehmigt
Der Rhein-Kreis Neuss hat dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion die Genehmigung für den Bau des Gleichstrom-Konverters in Meerbusch-Osterath nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) erteilt.
Um die geplante Gleichstromverbindung Ultranet in das Wechselstromnetz einzubinden, sind Konverter an den Endpunkten des Vorhabens notwendig. Sie wandeln Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt. Die Konverterstation in Osterath ist das Bindeglied zwischen den Vorhaben A-Nord beginnend in Emden und Ultranet, das weiter bis nach Philippsburg in Baden-Württemberg führt.
„Mit der Genehmigung des Konverters ist ein weiterer wichtiger Schritt getan, um zukünftig Windenergie insbesondere aus dem Nordseeraum dorthin zu transportieren, wo der Bedarf ist“, sagt Dr. Hendrik Neumann, technischer Geschäftsführer bei Amprion. „Die Verbrauchsschwerpunkte liegen in Nordrhein-Westfalen und im Süden Deutschlands. Daher leisten A-Nord und Ultranet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende sowie zu einer stabilen Energieversorgung der Regionen und der dort ansässigen Wirtschaft.“
Amprion hatte den Antrag auf Genehmigung im September 2019 beim Rhein-Kreis Neuss gestellt und die vollständigen Unterlagen Anfang 2020 eingereicht. Die Konverterstation wird am südlichen Ortsrand von Osterath errichtet – rund 700 Meter von der geschlossenen Wohnbebauung entfernt. Sie entsteht auf einer Fläche mit einer Größe von etwa zehn Hektar.
Die Genehmigung sieht eine Vielzahl von Maßnahmen vor, die die Sicht auf die Konverterstation – insbesondere von den Ortsrändern von Osterath und Bovert aus – größtmöglich verdecken werden. Auf 13 Hektar Fläche sind Ausgleichs- und Begrünungsmaßnahmen im direkten Umfeld der Anlage vorgesehen. Dieses Konzept ist in einem gemeinsamen Arbeitskreis der Stadt Meerbusch mit Vertreter*innen der Ratsfraktionen sowie der örtlichen Bürgerinitiative entstanden.
Nächste Schritte
Zunächst baut Amprion voraussichtlich ab Ende November die Zuwegung zum Baufeld. Der Baustellenverkehr erfolgt von Süden außerhalb des Ortes über eine Baustellenzufahrt an der Wegkreuzung „Landstraße L 154/Alte Landwehr“. Die Baustelle einzurichten wird rund vier Monate dauern. Der Baustart der Konverterstation durch den Generalunternehmer Siemens ist für April 2023 vorgesehen. Der Bau dauert drei Jahre. Amprion wird die Anwohner*innen vorab und regelmäßig über den Bauablauf informieren.
Konverter – unverzichtbar für die Energiewende
Die Konverterstationen haben neben der Umwandlung zwischen Gleich- und Wechselstrom weitere wichtige Aufgaben für eine zukunftssichere Energieversorgung. Sie unterstützen dabei, die Netzspannung zu regulieren und zu stabilisieren – eine Funktion, die heute vor allem konventionelle Kraftwerke übernehmen. So reagiert der Konverter flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot und kann die sogenannte netzunterstützende Blindleistung für das Wechselstromnetz bereitstellen. Die Anlage kann als Gleich- und als Wechselrichter betrieben werden und damit die Lastflussrichtung wechseln. Strom kann also von Norden nach Süden und auch in umgekehrter Richtung transportiert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten.