Eine kontrollierte Lastabschaltung ist ein definiertes technisches Szenario, dessen Umsetzung die Netzbetreiber in Simulationen üben. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Gibt es eine Reihenfolge, wer zuerst abgeschaltet wird?
Nein, die Abschaltung erfolgt diskriminierungsfrei. Das heißt: Anders als bei der Gasversorgung wird nicht zwischen verschiedenen Verbrauchergruppen oder Netzebenen unterschieden. Bei einer kontrollierten Lastabschaltung aufgrund einer Stromunterdeckung werden die betroffenen Verbraucher nach wenigen Stunden wieder zugeschaltet und gegebenenfalls andere Verbraucher vom Netz genommen, sodass niemand mehr als ein paar Stunden auf Strom verzichten muss.
Wer entscheidet, wo und wie lange der Strom abgeschaltet wird?
Wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, um das Netz stabil zu halten, weisen die Systemführungen der Übertragungsnetzbetreiber eine Lastabschaltung an. Bei einer kontrollierten Lastabschaltung aufgrund einer Stromunterdeckung teilen sie den unterlagerten Verteilnetzbetreibern mit, für welchen Zeitraum diese vorbereitet und wieviel eingespart werden soll. Die Verteilnetzbetreiber wiederum legen eigenständig fest, welche Teile ihres Netzes sie abschalten, um die angeforderten Einsparungen zu erreichen. Sobald die Lage sich entspannt, können die Abschaltungen teilweise oder vollständig aufgehoben werden. Bei einer kontrollierten Abschaltung aufgrund eines Netzengpasses findet die Abschaltung in der entsprechenden Region statt.
Funktioniert danach alles wieder reibungslos? Oder kann das Netz durch die Abschaltung Schaden nehmen?
Im Netz erwarten wir keine Schäden nach einer Lastabschaltung. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass eine solche Situation beherrschbar ist.