NEUES ZU DEN ABSCHNITTEN

 
  A1+2: Wesel/Lackhausen – Borken Süd A4: Nordvelen – Legden Süd  
  A2: Bredenwinkel – Borken Süd A5+6: Legden Süd – Haddorfer See  
  A3: Borken Süd – Nordvelen A7: Haddorfer See – Meppen  
 
 
         
 
  Sehr geehrte Damen und Herren,      
 
  die Stromleitung, die wir von Wesel nach Meppen bauen, nimmt langsam Formen an. Nachdem die ersten Freileitungs- und Erdkabelabschnitte bereits unter Spannung stehen, haben wir auch im dritten Bauabschnitt zwischen Borken-Süd und Nordvelen mit den Arbeiten begonnen. Ende 2018 wird dann voraussichtlich fast ein Drittel der Leitung mit einer Länge von insgesamt 150 Kilometern fertiggestellt sein.    
       
  Besonders spannend werden bis dahin die Erfahrungen sein, die wir im Probetrieb des Erdkabels in Raesfeld sammeln. Schon jetzt haben wir zahlreiche Erkenntnisse durch das deutschlandweit beachtete Pilotprojekt im Münsterland gewonnen. Gemeinsam mit den Landwirten vor Ort freuen wir uns über die erfolgreiche Rekultivierung der landwirtschaftlichen Flächen über dem Erdkabel. Gleichzeitig blicken wir voraus auf die noch anstehenden Bauabschnitte ab Nordvelen im nördlichen NRW bis nach Meppen in Niedersachsen. Auch hier setzen wir auf einen sachlich-konstruktiven und vor allem frühzeitigen Dialog mit Ihnen und den Bürgern vor Ort.      
       
  Ein Angebot ist dabei dieser digitale Newsletter zum Projekt Wesel – Meppen, den wir künftig in regelmäßigen Abständen an Sie versenden werden. Sie erfahren, was in dem Teilabschnitt passiert, in dem Sie wohnen und/oder arbeiten und gewinnen einen Einblick in das Gesamtprojekt. Dabei blicken wir bei Bedarf auch über den Tellerrand hinaus auf aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Netzausbau. In dieser Ausgabe beantworten wir Ihnen beispielsweise die Frage, wie die neuen gesetzlichen Vorgaben seit dem Jahreswechsel im Energieleitungsausbau aussehen.      
       
  Viel Spaß beim Lesen,    
         
  Ihr Jonas Knoop      
       
  Projektkommunikation Amprion      
 
 
     
 
  ABSCHNITT 1: WESEL/LACKHAUSEN – BREDENWINKEL  
  ABSCHNITT 2: BREDENWINKEL – BORKEN SÜD  
 
  LEITUNG ZWISCHEN WESEL UND BORKEN FERTIGGESTELLT  
     
  Bis zu 19 Kilometer Freileitung und rund 3,4 Kilometer Erdkabel – so setzen sich die ersten beiden Abschnitte der Leitung Wesel – Meppen zusammen. Während die Errichtung der Freileitung eher zu den Routinearbeiten von Amprion gehörte, war die Verlegung des Erdkabels eine echte Herausforderung: Zum ersten Mal legte ein deutscher Übertragungsnetzbetreiber ein 380-kV-Kabel über eine Strecke von ca. 3,4 Kilometern in die Erde – das Projekt in Raesfeld ist ein echter Pilot.  
     
  Im Sommer 2014 eröffnete Amprion parallel zu den Baumaßnahmen eine Ausstellung im Naturpark Hohe Mark in Raesfeld, die umfassend über die Erdverkabelung im Höchstspannungsbereich informiert. Mehrere tausend Menschen haben diese seither persönlich besucht oder die 360°-Ausstellung im Internet angeklickt. Grund genug, die Ausstellung in Raesfeld um ein weiteres Jahr bis 2017 zu verlängern – auch wenn die Bauarbeiten an der benachbarten Strecke längst abgeschlossen sind.  
     
  Gearbeitet wird trotzdem noch zwischen Wesel und Borken: Seit Mitte Mai stärkt Amprion an den 47 neu errichteten Strommasten den Korrosionsschutz – eine Maßnahme, die erst möglich ist, nachdem die Maste aufgestellt wurden. Ziel ist es, die 380-kV-Leitung langfristig störungsfrei betreiben zu können. Amprion will die Arbeiten noch in diesem Jahr abschließen.  
     
 
     
 
  ABSCHNITT 2: BREDENWINKEL – BORKEN SÜD  
 
  TESTLAUF UND REKULTIVIERUNG: KABEL IN RAESFELD AB SOMMER UNTER SPANNUNG  
     
  Seit Ende Mai 2015 überprüfen von Amprion beauftragte Bodenexperten die Flächen, die im Zuge der Erdkabel-Verlegung in Raesfeld beansprucht wurden. Das erste Zwischenfazit ist positiv: Die Rekultivierung schreitet erfolgreich voran. Die Wiederbesiedlung mit Pflanzen erfolgt schneller als erwartet. Optisch sind kaum noch Unterschiede zwischen dem ehemaligen Kabelgraben und den angrenzenden Bereichen erkennbar.  
     
  Doch es gibt auch lehrreiche Erkenntnisse aus der bodenkundlichen Baubegleitung: So ist an vereinzelten Stellen bei der Rückverfüllung zu viel Boden aufgetragen worden, sodass einige Flächen Unebenheiten aufweisen. Diese Entwicklung will die Monitoring Arbeitsgruppe (AG), zu der neben Amprion-Vertretern auch verschiedene Sachverständige, Vertreter des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, der Landwirtschaftskammer NRW und zwei Hochschulprofessoren gehören, weiter beobachten. Derzeit geht die Monitoring AG davon aus, dass sich die Unebenheiten in den kommenden Monaten noch angleichen. Ansonsten soll gemeinsam mit den Landwirten vor Ort eine Lösung gefunden werden.  
     
  „Wichtig ist, dass wir aus diesen Erkenntnissen die richtigen Schlüsse ziehen – gerade im Hinblick auf die nun laufenden Baumaßnahmen in Borken“, sagt Ludger Jungnitz. Der Amprion-Projektleiter für den Kabelbau in Raesfeld und Borken betonte jedoch, dass der pflanzenbauliche Versuch, von dem weitere Erkenntnisse abhängen, erst erfolgen kann, wenn ein Rekultivierungserfolg festgestellt wird. „Die entsprechenden Flächen müssen erst für die Bewirtschaftung freigegeben werden.“  
     
  Unabhängig davon geht das Kabel im Sommer 2016 in den Testbetrieb. Jungnitz: „Wir werden in jedem Fall eine Spannung auf das Kabel legen. Zu spürbaren Temperaturunterschieden in den darüber liegenden Flächen wird dies aber nicht führen.“ Ziel sei es, zunächst die Funktionalität des Kabels zu prüfen. Auswirkungen auf den Boden sollen in einer späteren Phase getestet werden.  
     
 
     
 
  ABSCHNITT 3: BORKEN SÜD – NORDVELEN  
 
  BAUPHASE IN ABSCHNITT 3 IST GESTARTET  
     
  Mitte Februar 2016 hat Amprion von der Bezirksregierung Münster den Planfeststellungsbeschluss für den Bau der 110-/380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Borken Süd und Nordvelen erhalten. Nun beginnt der Bau des 13 Kilometer langen Teilstücks. Circa drei Kilometer davon wird Amprion als Erdkabel verlegen. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Leitung werden auch die alten 220-kV- und 110-kV-Freileitungen im betroffenen Abschnitt demontiert und zwei 110-kV-Teilabschnitte neu errichtet.  
     
  Bereits Ende Februar hatte Amprion mit den Vorbereitungen für den Neubau der Höchstspannungsleitung begonnen. Anfang Mai startete das Unternehmen die Bautätigkeiten für die neuen Freileitungsmaste in Borken und Velen. Parallel zur Errichtung der Freileitung wird der Übertragungsnetzbetreiber im Sommer mit dem Bau der 380-kV-Teilverkabelung in Borken starten. In diesem Zusammenhang entstehen auch zwei Kabelübergabestationen am Lüningkamp (ab Juli) und Marbeck am Barkenkamp (ab Herbst).  
     
  Im Zuge des Neubaus demontiert Amprion die bestehenden 110-kV- und 220-kV-Freileitungen auf der 13 Kilometer langen Strecke. So lässt das Unternehmen die 220-kV-Leitung, die unter anderem durch die Stadt Borken führt, zurückbauen. Auch eine 110 kV-Leitung der Westnetz GmbH verschwindet. Die Demontagearbeiten beginnen im Oktober 2016.  
     
 
     
 
  ABSCHNITT 4: NORDVELEN – LEGDEN SÜD  
 
  ERÖRTERUNGSTERMIN – DEN VIERTEN PLANFESTSTELLUNGSBESCHLUSS FEST IM BLICK  
     
  Die Leitungsabschnitte Nr. 1, 2 und 3 sind bereits planfestgestellt. Nächster Meilenstein im laufenden Verfahren für die Freileitung im vierten Abschnitt zwischen Nordvelen und Legden-Süd (Kreis Borken) ist der Erörterungstermin. Im Zuge des förmlichen Beteiligungsverfahrens waren rund 280 Rückmeldungen eingegangen, die derzeit bearbeitet werden. Wir rechnen damit, dass die Bezirksregierung Münster im 4. Quartal 2016 die „Einwender“ zur Erörterung offener Fragen förmlich einlädt. Zunächst machen wir aber unsere „Hausaufgaben“ und nehmen zu den Rückmeldungen individuell Stellung.  
     
 
     
 
  ABSCHNITT 5: LEGDEN SÜD – WETTRINGEN  
  ABSCHNITT 6: WETTRINGEN – HADDORFER SEE  
 
  STAND DER PLANUNG IM KREIS STEINFURT: VERSCHIEDENE OPTIONEN FÜR EIN ERDKABEL IN LEGDEN  
     
  In Legden soll ein circa 5,6 Kilometer langes Teilstück des 5. Leitungsabschnitts als Kabel ausgeführt werden, nördlich schließt ein Freileitungsabschnitt an. Während unsere Entwürfe für den Freileitungsabschnitt schon im Juni 2015 auf dem Bürgerinfomarkt in Metelen öffentlich vorgestellt wurden und die Planungen gut vorankommen, sind für die Umsetzung des Kabelabschnitts noch einige Aufgaben zu lösen. Verhältnismäßig hohe Grundwasserstände und aufwändige Kreuzungen deuten auf eine komplexe Bauausführung hin. Entwürfe für die Erdkabeltrasse werden wir so bald wie möglich auf einer Bürgerinformationsveranstaltung in Legden präsentieren. Den Termin geben wir rechtzeitig öffentlich bekannt.  
     
  Im sechsten Abschnitt geht die Freileitung mit einem „Knick“ rund um Wettringen weiter. Die Entwürfe wurden dort ebenfalls im Juni 2015 auf einem Bürgerinfomarkt öffentlich vorgestellt. Für die Leitungsabschnitte Nr. 5 und 6 im Kreis Steinfurt schaffen wir jetzt die Voraussetzungen für den sogenannten „Scoping-Termin“, den wir im Herbst 2016 angehen möchten. In diesem Termin werden konkrete Anforderungen an die Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren benannt. Daran sind die Bezirksregierung Münster, Träger öffentlicher Belange und Amprion beteiligt. Anfang 2017 wollen wir dann die Genehmigung für den Freileitungsabschnitt beantragen. Der Antrag für den Kabelabschnitt erfolgt dann voraussichtlich Ende 2017.  
     
 
     
 
  ABSCHNITT 7: HADDORFER SEE – MEPPEN  
 
  SIEBTER ABSCHNITT VOR DEM PLANFESTSTELLUNGSVERFAHREN  
     
  Da das Leitungsbauvorhaben Wesel – Meppen im Energieleitungsausbaugesetz als Pilotprojekt zur Erprobung der Erdkabeltechnologie im Wechselstrombereich festgeschrieben ist, hat Amprion alle Abschnitte auf die Realisierbarkeit einer Erdverkabelung untersucht – so auch den siebten Abschnitt zwischen der Landesgrenze NRW/ Niederachsen (Haddorfer See) und Meppen. Die Untersuchung hat ergeben, dass eine Freileitung über die gesamte Strecke von circa 56 Kilometern die bessere Option ist. Die entsprechenden Unterlagen für den Genehmigungsabschnitt hat Amprion im Mai 2015 bei der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover eingereicht.  
     
  Der Verlauf des Leitungsvorhabens basiert auf den Ergebnissen des Raumordnungsverfahrens, das der Landkreis Emsland Anfang 2013 abgeschlossen hat. Die Vorschlagstrasse kann streckenweise mit Hochspannungsleitungen der Westnetz GmbH und der Deutschen Bahn gebündelt werden. Durch die Bündelung mit den zwei 110-kV-Freileitungen würde Amprion den Flächenverbrauch so gering wie möglich halten, da beide Leitungen im Zuge des Neubaus in der bestehenden Trassenführung auf etwa sieben Kilometer zurückgebaut werden könnten.  
     
  Vor dem Hintergrund des im Dezember 2015 novellierten Energieleitungsausbaugesetzes nimmt Amprion die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren aber erneut unter die Lupe. Sollte die Prüfung ergeben, dass zwischen Haddorfer See und Meppen eine Erdverkabelung streckenweise in Betracht kommt, nehmen wir entsprechende Ergänzungen im Antrag vor.  
     
 
     
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
 
 
  „WIE SEHEN DIE NEUEN GESETZLICHEN VORGABEN FÜR DEN
NETZAUSBAU GENAU AUS?“
 
 
  Am 31.12.2015 ist das „Gesetz zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus“ in Kraft getreten. Es regelt im Kern drei wichtige Punkte:
  1. Für große Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (= neue Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen, kurz HGÜ-Leitungen) müssen vorrangig Erdkabel eingesetzt werden.
  2. Bei Wechselstromleitungen werden die Anzahl der Pilotstrecken für Erdkabel und die Kriterien für eine Erdverkabelung erweitert. Für laufende Genehmigungsverfahren gilt altes Recht.
  3. Wichtige Netzausbauvorhaben werden gesetzlich im Bundesbedarfsplangesetz verankert.
 
  Nach eigener Aussage will die Bundesregierung dadurch die „Akzeptanz für den Netzausbau in der Bevölkerung stärken“. Die Wechselstrom-Leitung Wesel-Meppen war bereits im Energieleitungsausbaugesetz 2009 als eins von vier Pilotvorhaben für den Einsatz von Erdkabeln auf Teilabschnitten ausgewiesen. Mit der o.g. Gesetzesnovelle vom 31.12.2015 steigt die Zahl der Drehstrom-Pilotvorhaben bundesweit von vier auf insgesamt sechs. Während die Netzbetreiber bei Gleichstrom bereits auf ausgereifte Kabeltechnik für die Übertragung in der Höchstspannungsebene zurückgreifen können, befinden sich Wechselstrom-Erdkabel noch in der Pilotphase. Als erster deutscher Übertragungsnetzbetreiber erprobt Amprion im münsterländischen Raesfeld (Kreis Borken) ein Wechselstrom-Erdkabel, das 2014/15 verlegt wurde.  
 
         
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  Die Amprion GmbH ist ein führender Übertragungsnetzbetreiber in Europa und betreibt mit 11.000 Kilometern das längste Höchstspannungsnetz (220/380 kV) in Deutschland. Von Niedersachsen bis zu den Alpen: unsere Regelzone überspannt die Bundesländer Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg und Bayern. Als innovativer Dienstleister bietet Amprion Industriekunden und Netzpartnern höchste Versorgungssicherheit. Darüber hinaus ist Amprion verantwortlich für die Koordination des Verbundbetriebs in Deutschland sowie im nördlichen Teil des europäischen Höchstspannungsnetzes.